Schwimmendes Dorf Ko Panyi in Thailand

Ko Panyi – diese Fischer verbringen ihr gesamtes Leben auf dem Wasser

Das Fischerdorf Ko Panyi wurde im 18. Jahrhundert von indonesischen Nomaden gegründet.

Ko Panyi ist ein kleines Fischerdorf in Thailand, welches hauptsächlich auf hölzernen Stelzen im Meer gebaut wurde. Die Siedlung entstand durch eine Niederlassung von nomadischen Fischern mit indonesischen Wurzeln im 18. Jahrhundert. Zu dieser Zeit durften jedoch nur Menschen thailändischer Abstammung Land in Thailand besitzen. Ko Panyi wurde deshalb zunächst vollständig auf Stelzen im ruhigen Wasser einer schützenden Bucht gebaut.

Das „Schwimmende Dorf“ Ko Panyi entstand vor mehr als 200 Jahren

Bereits vor über 200 Jahren verließen Toh Baboo und zwei weitere Familien ihre Heimat in Indonesien, um sich auf die Suche nach einem neuen Ort zum Leben machen. Sie begaben sich auf eine abenteuerliche Reise durch die Inselwelt und trafen eine Abmachung: Wenn einer von ihnen einen passenden Ort findet, muss er auf dem höchsten Punkt der Insel eine Flagge platzieren, damit die anderen ihm folgen können.

Als Toh Baboo schließlich eine geschützte Insel mit reichen Fischgründen entdeckte, hielt er sich an seinen Teil der Abmachung und hisste eine Flagge ganz oben auf der schwindelerregenden Klippe über der Bucht. So erhielt das „schwimmende Dorf in Thailand“ seinen heutigen Namen, Ko Panyi „Die Insel der Flagge“.

Die Lage in der Bucht bescherte den Fischern eine beständige Nahrungsquelle und verletzte durch den Standort im Wasser auch kein thailändisches Recht. Mit dem steigenden Tourismus der Gegend gelangte Ko Panyi langsam zu Wohlstand und die Einwohner konnten nach und nach Land auf der Insel erwerben. Die ersten Gebäude die auf dem neu erworbenen Land errichtet wurden, waren ein Frischwasserbrunnen und eine Moschee, welche mit ihren goldenen Dächern das gesamte Dorf überragt. Die Moschee von Ko Panyi ist gleichzeitig ein Treffpunkt und eine Art Dorfzentrum für die religiösen Einwohner.

Ein Großteil der Bevölkerung von Ko Panyi ist muslimisch

Laut dem schwarzen Brett in der Grundschule leben in Ko Panyi aktuell 360 Familien und etwa 1685 Menschen. Alles direkte oder indirekte Nachfahren von Toh Baboo und den anderen indonesischen Einwanderern. Aufgrund ihrer Wurzeln ist ein Großteil der Bevölkerung noch immer muslimisch. Laut einem Schild im Dorf besteht die Bevölkerung von Ko Panyi sogar zu 100% aus Muslimen.

Mittlerweile müssen die Einwohner des Dorfes nicht mehr Fischen um zu Überleben. Stattdessen gibt es nun Fischfarmen und unzählige Seafood Restaurants, die frisch gefangene Meeresbewohner in allen möglichen Variationen servieren.

Schwimmendes Dorf Koh Panyi in Thailand

In der Phang Nga Bay gibt es viele Bootstouren und Ko Panyi wird oft als Zwischenstopp zum Essen mit kurzem Aufenthalt angeboten. In der Hochsaison wird das kleine Dorf täglich von mehreren tausend Touristen überflutet.

Ko Panyi ist auf englisch als „Floating Village“ bekannt.

In Deutschland ist sogar ab und zu von einem schwimmenden Dorf die Rede. Diese Bezeichnung ist allerdings nicht ganz richtig, denn obwohl einige Bereiche von Ko Panyi wirklich schwimmen, sind die meisten Gebäude auf hölzernen Stelzen im Wasser verankert. Einige Bereiche wurden sogar auf Betonpfeilern errichtet.

Natürlich bringt das Leben auf dem Wasser einige Schwierigkeiten mit sich und die Menschen sind es gewohnt nass zu werden.

Besonders der starke Monsunregen kann dafür sorgen, dass Häuser und sogar ganze Bereiche des Dorfes überflutet werden. Die Kinder des Dorfes hält das aber noch lange nicht vom spielen ab!

Mit dem steigenden Wohlstand konnte die Gemeinde wachsen und mittlerweile gibt es sogar ein Krankenhaus und eine Schule im Dorf. Im Sommer haben die Kinder von Ko Panyi Schulfrei und verbringen ihre Zeit am Liebsten mit Fußball oder Computerspielen. Viele von Ihnen helfen während dieser Zeit ihren Eltern bei der Arbeit.

Da die kleine Schule nur begrenztes Wissen vermitteln kann, besuchen die Jungen des Dorfes im Anschluss oft eine weiterführende Schule in Phang Nga oder Phuket. Die Mädchen bleiben in der Regel im Dorf und unterstützen die Familie.

Die Menschen von Ko Panyi bevorzugen ein ruhiges Leben

Somchai ist 16 Jahre alt und wohnt bereits sein ganzes Leben in Ko Panyi. Er hilft seinem Vater bei der Arbeit auf einer kleinen Fischfarm. Wie viele andere Einwohner des Dorfes ist auch er glücklich hier zu Leben und berichtet gerne über den Alltag auf Ko Panyi. „Unser Leben ist heute viel einfacher als früher“ sagt Somchai. „Meine Eltern haben mir erzählt wie es früher war, ohne Strom und fließendes Wasser“.

Im Gegensatz zu den älteren Menschen wie Somchais Eltern, führen die Menschen von Ko Panyi heute ein deutlich entspannteres Leben. Ein Großteil der Bevölkerung besitzt Smartphones und einen Internetanschluss. Natürlich gibt es mittlerweile auch Elektrizität im Dorf, der Strom in Ko Panyi ist allerdings etwa 8 mal so teuer, wie auf der naheliegenden Insel Phuket.

Einige von Somchais Freunden leben mittlerweile in Phuket oder Phan Nga um dort zu studieren oder mehr Geld zu verdienen. Er selbst hat darauf aber keine Lust und sieht sich in Ko Panyi alt werden, wahrscheinlich auch weil er durch das Geschäft seines Vaters im Dorf verwurzelt ist. „In ein paar Jahren werde ich das Geschäft von meinem Vater weiterführen“ erzählt Somchai. „Ich mag das ruhige Leben hier und habe nicht vor das Dorf zu verlassen“.

Was gibt es auf Ko Panyi zu sehen?

Auf der Insel gibt es unzählige Märkte, Souvenierstände und Seafood Restaurants. Das Dorfleben hat sich an den steigenden Tourismus angepasst und die Einwohner hoffen auf ein gutes Geschäft.

Ko Panyi ist sehr Fußballbegeistert und hat mit dem Panyee FC sogar einen eigenen Fußballclub. Neben dem Fußballplatz an der Schule gibt es noch einen schwimmenden Fußballplatz, welcher im Jahr 1986 von ein paar Kindern gebaut wurde und als eine der Hauptattraktionen von Ko Panyi dient.

Das Inseldorf Ko Panyi eignet sich nicht für Urlaub, sondern wird von Touristen nur für ein paar Stunden mit einer Bootstour besucht. Man kann sich auch privat mit einem Longtailboot zur Insel fahren lassen. Am besten erreicht man die Insel von der Phang-Nga Bay oder von der Ferieninsel Phuket.

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