Ägypten, Südafrika, Tansania – wer an einen Urlaub in Afrika denkt, hat nicht unbedingt Uganda im Sinn. Dabei hat das Land unheimlich viel zu bieten. Hier hat der Weiße Nil seinen Ursprung, hier leben die letzten Berggorillas in den Nebelwäldern und hier sind die Berge des Mondes zu Hause. Kein Wunder, dass Uganda immer häufiger auf den Reisekarten zu finden ist. Doch wie lässt sich so eine Reise richtig angehen und was sollten Besucher auf keinen Fall verpassen?
Uganda: Die Highlights für Touristen
Winston Churchill nannte Uganda einst die „Perle Afrikas“. Uganda gehört eindeutig zu den schönsten Ländern des Kontinents. Dichte Nebelwälder, schneebedeckte Berge, glasklare Seen und weite Savannen prägen die eindrucksvolle Landschaft. Flora und Fauna bieten eine Vielzahl an Attraktionen, die das Land zu einem der sehenswertesten Reiseziele in Ostafrika machen:
1. Gorilla-Trekking
Ein ganz besonderes Highlight der Wälder Ugandas sind die Gorillas. In Uganda ist die Hälfte der Population der Berggorillas zu Hause. Auf den Spuren von Jane Goodall können sich Touristen in die Nebelwälder begeben und erinnerungswürdige Augenblicke sammeln. Mit einem fachkundigen Guide geht es durch den Regenwald zur Beobachtung unserer Verwandten in ihrer natürlichen Umgebung. Die Rufe der Schimpansen oder den Blick in die Augen eines Berggorillas wird niemand so schnell vergessen.
2. Das Ruwenzori-Gebirge
Im Westen des Landes liegen die ‚Berge des Mondes‘. Unter den verschneiten Gipfeln befindet sich der dritthöchste Punkt Afrikas. An den unteren Hängen prägen Sumpfgebiete, Bambus und feuchter Bergwald die Landschaft. Das Ruwenzori-Gebirge ist ein Paradies für Bergsteiger und Wanderer. Besonders beliebt ist die Vulkanbesteigung im Mgahinga Gorilla National Park. Die Berglandschaft gehört zum UNESCO-Welterbe und ist Heimat seltener Tier- und Pflanzenarten.
In Uganda gibt es über 1.000 Vogelarten. Damit kann man hier 10 Prozent der weltweiten Vogelarten und beinahe die Hälfte der auf dem afrikanischen Kontinent bekannten Vogelarten beobachten. Für Ornithologen ist Uganda ein Traumziel.
3. Die kletternden Löwen
Wir bleiben weiterhin bei den Naturhighlights des Landes und begeben uns in den Queen-Elizabeth-Nationalpark. Im Ishasha-Sektor des Parks können die außergewöhnlichen baumkletternden Löwen und andere Wildtiere beobachtet werden. Die geheimnisvollen Wildkatzen gibt es sonst nur noch an einem anderen Ort zu sehen – nämlich in der Region des Manyara-Sees in Tansania.
4. Der Viktoriasee
Eine der wichtigsten Touristenattraktionen Ugandas ist der Viktoriasee. Hier können Bootsfahrten unternommen, geschwommen und getaucht werden. Auch Sportfischen ist ein beliebter Zeitvertreib. Überhaupt werden Wassersportler von Uganda begeistert sein, denn immerhin ist ein Drittel des Landes von Wasser bedeckt und so finden sich zahlreiche Möglichkeiten, sich in und auf dem Lieblingselement zu vergnügen. Weitere Wassersportarten in Uganda sind Wildwasser Rafting, Kanu- und Kajakfahren.
5. Stadtrundfahrten in Uganda
Nicht alle touristischen Highlights in Uganda haben mit der freien Natur zu tun. Denn auch die Hauptstadtregion ist sehenswert. Die Hauptstadtregion umfasst Kampala, Entebbe und Jinja sowie die dazwischen gelegenen Gebiete. Die wichtigsten Sightseeing-Ziele der Gegend sind:
- die Nilquelle
- die Ssezibwa-Wasserfälle
- die Kasubi-Gräber
- das Nationalmuseum
- der Bahai-Tempel
- der Schrein der Ugandischen Märtyrer
- die Rubaga- und Namirembe-Kathedralen
- der botanische und zoologische Garten von Entebbe
- das Uganda Wildlife Education Center
Darüber hinaus gibt es einige großartige Schauspielhäuser wie das Bat Valley Theater, das Nationaltheater und das Theater La Bonita, Kunstmuseen wie die Nommo Art Gallery, zahlreiche Nachtclubs, Bars, Lokale und Einkaufsmöglichkeiten.
Die besten Reiseformen
So viele faszinierende Orte, so viele Sehenswürdigkeiten – um Uganda bestmöglich kennenzulernen, empfiehlt sich eine Rundreise. Auf diese Art lässt sich besonders viel entdecken und ausprobieren. Allerdings sollte die entsprechende Zeit zur Verfügung stehen. Wer das Land für einen kürzeren Aufenthalt besucht, ist besser beraten, wenn er sich in der Hauptstadtregion niederlässt und von dort aus Sternfahrten unternimmt. Möglich sind auch mehrtägige Wandertouren.
Wer sich für eine Rundreise durch Uganda entscheidet, sollte sich gut überlegen, ob er diese als Selbstfahrer antreten möchte oder lieber eine geführte Tour unternimmt. Beides ist möglich, doch ist eine Tour auf eigene Faust vor allem beim allerersten Besuch in Uganda auch eine Herausforderung. Es braucht im Vorhinein eine akribische Planung.
Vorbereitung: Was ist zu beachten?
1. Dokumente
Damit es bei Reiseantritt keine bösen Überraschungen gibt, müssen für die Reise nach Uganda ein paar Vorbereitungen getroffen werden. Wer als deutscher Staatsbürger nach Uganda reist, braucht ein Visum. Hierfür wird ein Reisepass benötigt, der wenigstens noch 6 Monate gültig ist. Das reguläre Visum ist dann direkt bei der Einreise erhältlich.
2. Impfungen und Prophylaxe
Uganda zählt zu den Malariagebieten mit einem hohen Ansteckungsrisiko. Eine Prophylaxe ist dringend angeraten. Am besten wird hierfür eine Beratung beim Hausarzt in Anspruch genommen.
Darüber hinaus ist eine Gelbfieberimpfung für Einreisende ab einem Alter von einem Jahr vorgeschrieben. Empfohlen wird auch eine Auffrischung aller Standardimpfungen wie Tetanus. Zudem sind Impfungen gegen Hepatitis B, Typhus, Tollwut und Meningokokken sinnvoll.
3. Geldmanagement
Die Landeswährung Ugandas heißt Uganda Schilling (UGX). Dabei entspricht ein UGX aktuell 0,00026 € (Stand 26.04.2022). Darüber hinaus werden in Uganda fast überall US-Dollar akzeptiert. Kreditkarten werden im Land längst nicht überall akzeptiert, daher sollte man immer ausreichend Bargeld abheben.
Obwohl Uganda zu den ärmsten Ländern der Welt gehört, ist ein Urlaub hier nicht gerade günstig. Die Eintrittspreise in den Nationalparks und auch die Kosten für viele Unterkünfte sind verhältnismäßig teuer. Und ein Gorilla Trekking kostet um die 700 US-Dollar pro Person. Günstig wird es dafür bei den Kosten für Lebensmittel und Benzin.
Fazit: Uganda ist ein echter Geheimtipp
Ob Stadt, Land oder Fluss – Uganda ist ein großartiges Erlebnis. Und es hat weitaus mehr zu bieten als Gorillas, auch wenn diese ohne Frage ein ganz besonderes Highlight sind. Am besten wird Uganda übrigens in einer der beiden Trockenzeiten – also zwischen Dezember und Februar oder Juni und August bereist.