Von den Berggorillas gibt es nur noch etwa 880 freilebende Exemplare, allerdings ist die Anzahl der Tiere seit ein paar Jahren wieder am steigen.
Die letzten Berggorillas in Uganda
Die Berggorillas leben nur in zwei kleinen Gebieten im östlichen Afrika. Ihren Lebensraum haben sie auf einer Höhe zwischen 2200 und 4000 Metern im Bwindi-Nationalpark in Uganda und auf den Virunga-Vulkanen im Grenzgebiet von Uganda, DR Kongo und Ruanda. Für einen Besuch bei den Gorillas muss man sportlich sein und die richtige Wanderausrüstung mitnehmen, denn eventuell ist ein stundenlanger Fußmarsch nötig, um die Berggorillas im Bwindi-Nationalpark zu finden.
Die Berggorillas können in Uganda im Bwindi Nationalpark besichtigt werden. Die geführten Touren kosten $600 für eine Stunde, das auch dem Schutz der Berggorillas und der lokalen Bevölkerung zugute kommt. 20 Prozent der Einnahmen fließen in den Aufbau neuer Schulen, Krankenhäuser und Infrastruktur.
Als die Einheimischen erkannten, dass sich der Schutz der Gorillas lohnt, ging auch die Zahl der Wilderer zurück. Außerdem konnten Menschen eingestellt werden, die den Nationalpark vor Wilderern und Rebellen schützen.
In Uganda leben 440 der Berggorillas und die Besuche für eine Tierbeobachtung zu ihnen sind streng reglementiert. Jeder Tour gehen Fährtenleser voraus, um die Berggorillas zu finden. Die Affen lasssen sich von Menschen nicht stören und können ohne Probleme beobachtet werden.
Der Nationalpark ist extrem dicht mit Dornenbüschen, Schlingpflanzen und Lianen bewachsen, deshalb hat er den Beinamen „impenetrable“, undurchdringlich.
In diesen Teil des Nationalparks darfst Du nur mit einer Genehmigung, die 600 USD pro Tag kostet. Außerdem darf jede Gorilla-Tourgruppe höchstens acht Teilnehmer haben und maximal eine Stunde bei den Berggorillas bleiben.
Berggorillas haben einen stämmigen Körperbau und können in aufrechter Haltung bis 1,75 Meter groß werden. Die Männchen werden mit 200 Kilogramm doppelt so schwer wie die Weibchen.
Die Berggorillas leben in Gruppen von durchschnittlich 10-16 Tieren. Die Gruppen bestehen aus einem erwachsenen Männchen, mehreren Weibchen und dem Nachwuchs. Sind mehrere Männchen in der Gruppe, übernimmt eins die dominante Rolle.
Die Gruppen vermeiden den Kontakt untereinander. Das Territorialverhalten ist nicht sonderlich ausgeprägt und es können verschiedene Gruppen an derselben Stelle nach Nahrung suchen, allerdings nicht gleichzeitig.
Für Berggorillas gibt es keine Paarungszeit und die Fortpflanzung kann das ganze Jahr über erfolgen. Nach etwas über 9 Monaten kommt ein Jungtier zur Welt, das 3-4 Jahre lang gesäugt wird.
Wenn die kleinen einmal ausgewachsen sind, werden sie die Gruppe verlassen und sich einer anderen Gruppe anschließen. Bei Weibchen ist das mit 6-8 Jahren der Fall, Männchen verlassen die Gruppe mit etwa 10 Jahren.
Die Berggorillas genießen einen relativ guten Schutz durch Ranger und das Geld der Touristen, aber ihr Fortbestehen ist trotzdem nicht unbedingt gesichert. In einem großen Teil des Lebensraums (im Virunga Nationalpark) wurde leider unter anderem der britischen Firma SOSCO ohne Rücksicht auf seltene Tiere die Förderung von Erdöl erlaubt. Die Zukunft ist also ungewiss, auch wenn es in den letzten Monaten zum Glück einen deutlichen Zuwachs an Berggorillas gab.
Update: Im Mai 2018 wurde eine erneute Zählung der Berggorillas vorgenommen und ihr Bestand hat sich von 880 auf 1004 Tiere erhöht!