Durch die Jagt auf seltene Tiere und die Zerstörung ihres Lebensraumes sind in den letzten Jahrzehnten mehr Tierarten ausgestorben als jemals zuvor. Aus diesem Grund gelten auf der ganzen Welt immer mehr seltene Tiere als gefährdet oder vom Aussterben bedroht.
Der weltbekannte Tierfotograf Tim Flach war über zwei Jahre hinweg auf der Suche nach den seltensten Tieren unseres Planeten. Die Wildtierfotografie bietet uns einen tiefen Einblick in das Leben der unterschiedlichsten Tiere und erinnert uns an die Aufgabe, diese schönen Kreaturen vor dem Aussterben zu bewahren.
Extrem seltene Tiere, die vielleicht schon bald ausgestorben sind!
Ziel des Fotografen Tim Flach ist es, die Verbindung zwischen Mensch und Tier in Einklang zu bringen. Mehr Informationen über das Projekt „Endangered“ gibt es hier auf Facebook oder auf der offiziellen Webseite von Tim Flach. Hier sind 30 besonders seltene Tiere unseres Planeten:
1. Der Katta (Lemur catta)
Der Katta ist eine Primatenart aus der Gruppe der Lemuren und ist im Südwesten von Madagaskar zuhause. Durch die Zerstörung des Lebensraumes und die aktive Bejagung werden die Tiere immer seltener und könnten schon bald ausgestorben sein.
2. Die Saigaantilope (Saiga tatarica)
Die Saiga oder auch Saigaantilope ist eine Huftierart, welche vor allem für ihre Rüsselartige Nase bekannt ist. Der Steppenbewohner war bereits in den 1920er Jahren so gut wie ausgestorben und zählte zu den besonders seltenen Tieren. Anschließend konnten sich die Bestände jedoch wieder erholen, nur um nun vor dem nächsten Problem zu stehen: Durch Jagt und Wilderei gelten die Saigas heute erneut als extrem gefährdet und es leben nur noch wenige Exemplare in Russland, Kasachstan und der Mongolei.
3. Der Schneeleopard (Panthera uncia)
Der Schneeleopard oder Irbis ist eine Großkatze, welche in den zentralasiatischen Hochgebirgen lebt. Die mächtigen Katzen sind Einzelgänger und bewohnen felsige und zerklüftete Bergregionen in bis zu 6000 Metern Höhe. Obwohl eigene Schutzgebiete für Schneeleoparden angelegt wurden, gelten sie heute als extrem seltene Tiere. Besonders durch Wilderei und durch das Aussterben der Beutetiere des Schneeleoparden, könnten diese schönen Tiere schon bald der Vergangenheit angehören.
4. Der Eisbär (Ursus maritimus)
Eisbären gelten heute als die größten landlebenden Raubtiere der Welt. Leider gehören die Bewohner der nördlichen Polarkreise mittlerweile auch zu den seltenen Tieren, da ihr Lebensraum immer weiter schrumpft. Die verstärkte Förderung von Erdöl und Erdgas in den arktischen Regionen, der Müll in der Arktis und die globale Erwärmung machen den Eisbären sehr zu schaffen. Nach den bisherigen Entwicklungen wird prognostiziert, dass bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts, 2/3 der gegenwärtigen Eisbärenpopulation verloren gehen.
5. Der Pardelluchs (Lynx pardinus)
Der Pardelluchs, auch Iberischer Luchs genannt, ist ein sehr seltener Luchs der in Spanien und Portugal lebt. Da es sich bei diesem Luchs um eines der seltensten Tiere der Welt handelt, gibt es in beiden Ländern Schutzprogramme, um die Tierart vor dem Aussterben zu bewahren. Die extreme Zerstückelung seines Lebensraumes hat dazu geführt, dass der Pardelluchs heute eine der am stärksten bedrohten Katzenarten weltweit ist.
6. Das Flusspferd (Hippopotamus amphibius)
Auch das allseits bekannte Flusspferd gehört in der heutigen Zeit leider zu den eher seltenen Tieren. Es gibt bereits einige ausgestorbene Arten in der Familie der Flusspferde und auch für das bekannte Nilpferd im mittleren oder südlichen Afrika sieht es nicht gut aus. Aktuell gibt es noch einen Gesamtbestand von etwa 125.000 bis 150.000 Flusspferden in der Wildnis, ein weiterer Rückgang ist jedoch erwartet.
7. Der Axolotl (Ambystoma mexicanum)
Der Axolotl ist ein unter Wasser lebender mexikanischer Schwanzlurch aus der Familie der Querzahnmolche. Ihr ursprünglicher Lebensraum nahe Mexiko-Stadt ist mittlerweile so stark verschmutzt, dass es kaum noch wildlebende Exemplare gibt. Der Axolotl gilt deshalb als akut vom Aussterben bedroht und bereits im Jahre 2009 wurde die Zahl der wildlebenden Tiere auf 700 bis 1400 geschätzt. Im Januar 2014 konnten trotz einer viermonatigen Suche keine frei lebenden Axolotl mehr gefunden werden.
8. Der Europäische Hausen oder Beluga-Stör (Huso huso)
Der Beluga-Stör ist die größte Fischart aus der Familie der Störe und gilt als einer der größten Knochenfische. Er ist vor allem im Schwarzen und im Kaspischen Meer zu finden und wird traditionell als Speisefisch gefangen. Durch die Überfischung werden die Tiere allerdings immer seltener und die Art ist mittlerweile vom Aussterben bedroht.
9. Der Große Panda oder Pandabär (Ailuropoda melanoleuca)
Als Symbol der WWF (World Wide Fund For Nature) und des generellen Artenschutzes hat der Panda weltweite Bekanntheit erlangt. Pandas zählen zu den besonders seltenen Tieren und gelten als akut vom Aussterben bedroht. Aktuell gibt es nur noch etwa 1800 wild lebende Exemplare.
10. Der Hyazinth-Ara (Anodorhynchus hyacinthinus)
Der Hyazinth-Ara ist ein Papagei aus der Gattung der Blauaras. Er ist in den tropischen Regenwäldern von Südamerika zuhause und ist mit einer Länge von rund einem Meter die größte Papageienart der Welt. Der hohe Wert als Ziervogel hat den Bestand der Hyazinth-Aras erheblich reduziert, weshalb es heute einige Nachzuchtprogramme gibt.
11. Die Schwarze Stumpfnase (Rhinopithecus bieti)
Die Schwarze Stumpfnase bewohnt die Gebirgswälder im Süden von China und ist nach dem Menschen die am höchsten über dem Meer lebende Primatenart. Schwarze Stumpfnasen gelten heute als stark gefährdet und Schätzungen über die Gesamtpopulation belaufen sich auf rund 1500 Tiere in freier Wildbahn. Durch Waldrodungen wurde der Lebensraum der Primaten auf mehrere kleine Gebiete zersplittert, ebenfalls stellt die Jagt auf die kleinen Primaten eine konstante Gefahr für die seltenen Tiere dar.
12. Die Goldstumpfnase (Rhinopithecus roxellana)
Die Goldstumpfnase ist wie die Schwarze Stumpfnase eine in China vorkommende Primatenart aus der Gruppe der Schlankaffen. Sie bewohnen die Gebirgswälder der Nationalparks in China in Höhen zwischen 1200 und 3300 Metern und gelten als eine der kältetolerantesten Primatenarten überhaupt. Goldstumpfnasen zählen zu den seltensten Tieren der Welt und werden als stark gefährdet eingestuft.
13. Der Sifaka (Propithecus)
Die Sifakas sind seltene Tiere die zu den Lemuren gehören. Die Gattung der Sifakas umfasst neun verschiedene Arten, die alle auf Madagaskar leben. Vor allem durch die Zerstörung ihres Lebensraumes zählen Sifakas heute zu den seltensten Tieren der Welt. Fast alle der neun Sifaka Arten werden heute als „vom Aussterben bedroht“ oder „stark gefährdet“ eingestuft.
14. Der Gangesgavial (Gavialis gangeticus)
Der Gangesgavial ist der einzige heute noch lebende Vertreter der Gattung Gavialis innerhalb der Krokodile. Gangesgaviale sind seltene Tiere und kommen heute nur noch in Nepal und im Norden Indiens vor. Die Anlage von Staudämmen und extensive Landwirtschaft führen zu einer irreversiblen Veränderung des Lebensraumes der Gangesgaviale. Auch die Bejagung stellt ein Problem für die seltenen Tiere dar, so waren im Jahre 2006 gerade einmal 182 Tiere in freier Wildbahn übrig.
15. Der Zweifarbentamarin, auch Manteläffchen genannt (Saguinus bicolor)
Zweifarbentamarine bewohnen ein kleines Gebiet im Amazonasbecken in Brasilien, ihr ohnehin schon sehr kleines Verbreitungsgebiet wird durch fortschreitende Waldrodungen jeden Tag kleiner. Zusätzlich werden die Zweifarbentamarine zunehmend von Rothandtamarinen verdrängt, welche ebenfalls unter den Folgen der extensiven Waldrodungen leiden. Wenn also nicht bald etwas passiert könnten diese seltenen Tiere bald ausgestorben sein.
16. Der Philippinenadler (Pithecophaga jefferyi)
Der Philippinenadler bewohnt die Regenwälder der Philippinen und ernährt sich hauptsächlich von Säugetieren die auf Bäumen leben, deshalb auch sein Zweitname Affenadler. Durch die Jagt auf den Philippinenadler sowie die rasante Zerstörung seines Lebensraumes, gilt er heute als vom Aussterben bedroht. Der Gesamtbestand der seltenen Tiere wird auf nur noch etwa 90 bis 250 freilebende Paare geschätzt.
17. Der Schuhschnabel (Balaeniceps rex)
Der Schuhschnabel wird auf arabisch auch als Abu Markub bezeichnet (übersetzt: „Vater des Schuhs“). Der afrikanische Vogel bewohnt am liebsten sumpfige Gebiete in Afrika und zählt heute leider ebenfalls zu den seltenen Tieren unserer Welt. Aufgrund der massiven Landschaftszerstörung gibt es heute nur noch etwa 5000 bis 8000 Schuhschnäbel in freier Wildbahn, davon leben etwa 80 % im Südsudan.
18. Der Königstiger oder Bengaltiger (Panthera tigris tigris)
Der Königstiger ist das Nationaltier von Indien und Bangladesch. Er bevorzugt den dichten Dschungel und lebt heute vor allem in Indien, Bangladesch und in Teilen Nepals und Bhutans. Der Königstiger gehört heute zu den seltensten Tieren der Welt und wird als gefährdet eingestuft. Die gesamte Population der Tiere wird auf weniger als 2500 Königstiger geschätzt.
19. Das Weißbauchschuppentier (Phataginus tricuspis)
Das Weißbauchschuppentier lebt bevorzugt in tropischen Regenwäldern im westlichen und zentralen Afrika. Durch ihren ausgesprochen langen Schwanz sind die kleinen Säugetiere perfekt an ein Leben auf Bäumen angepasst. Leider werden Weißbauchschuppentiere häufig zur Nahrungsbeschaffung oder Verwendung von Schuppen und anderen Körperteilen gejagt. Das Fleisch gilt in teilen Afrikas als Delikatesse und wird auf lokalen Märkten oft als Bushmeat gehandelt. Weißbauchschuppentiere gelten deshalb heute als extrem seltene Tiere und der Handel mit den Tierprodukten wurde weitgehend verboten.
20. Extrem seltene Tiere: Der Hylomantis lemur
Der Hylomantis lemur ist ein in Kolumbien, Costa Rica und Panama lebender Frosch. Er lebt hauptsächlich in tropischen und subtropischen Regenwäldern, hat allerdings mit der Abholzung der Waldgebiete zu kämpfen. Mittlerwerweile zählt der Hylomantis lemur zu den extrem seltenen Tieren und es gibt einige Schutz- und Aufzuchtprogramme um die Art zu erhalten.
21. Der Mandrill (Mandrillus sphinx)
Der Mandrill ist eine Primatenart aus der Familie der Meerkatzenverwandten. Er lebt in den zentralafrikanischen Regenwäldern und ist vor allem für seine rot-blau gefärbten Partien im Gesicht und am Gesäß bekannt. Durch die Rodung der Wälder und die aktive Bejagung des Primaten werden die Tiere immer seltener.
22. Die Madagassische Schnabelbrustschildkröte (Astrochelys yniphora)
Die Madagassische Schnabelbrustschildkröte ist eine auf Madagaskar lebende Landschildkrötenart. Mit nur etwa 200 verbleibenden geschlechtsreifen Schildkröten in freier Wildbahn handelt es sich hier um eines der seltensten Tiere der Welt. Duch die Zerstörung ihres Lebensraumes sowie die Jagt auf Trophäen gilt die Schnabelbrustschildkröte heute als vom Aussterben bedroht.
23. Das Nördliche Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum cottoni)
Das Nördliche Breitmaulnashorn zählt zu den größten landlebenden Säugetieren und könnte bald für immer von der Bildfläche verschwinden. Laut SPIEGEL Online gibt es nur noch 3 freilebende Nördliche Breitmaulnashörner in Kenia, die allerdings zu alt sind um sich fortzupflanzen. Forscher arbeiten deshalb unentwegt an einer Lösung, das seltenste Tier der Welt irgendwie zum Fortpflanzen zu bewegen.
24. Der Weißrückengeier (Gyps africanus)
Der Weißrückengeier ist ein Greifvogel aus der Unterfamilie der Altweltgeier. Das Verbreitungsgebiet der Art umfasst große Teile Afrikas südlich der Sahara, aufgrund des starken Rückganges der Geierpopulation stuft die IUCN den Weißrückengeier jedoch als stark gefährdet ein.
25. Der Große Soldatenara (Ara ambiguus)
Der Große Soldatenara bevorzugt den dichten Regenwald als seinen Lebensraum und konnte bis vor wenigen Jahren noch häufig auf beiden Seiten des Panama Kanals gesichtet werden. Aufgrund der rasanten Umweltzerstörung gelten Soldatenaras heute als sehr seltene Tiere und werden als stark gefährdet eingestuft.
26. Der Schimpanse (Pan)
Schimpansen leben in Zentralafrika und sind die nächsten lebenden Verwandten des Menschen. Zur Gattung der Schimpansen zählen zwei Arten: der Gemeine Schimpanse, und der Bonobo oder Zwergschimpanse. Beide Arten sind durch die fortschreitende Zerstörung ihres Lebensraumes bedroht und werden als stark gefährdet eingestuft.
27. Der Mandschurenkranich (Grus japonensis)
Der in Ostasien beheimatete Mandschurenkranich ist eine der weltweit am stärksten gefährdeten Kranicharten. Durch die Zerstörung seines Lebensraumes durch den Menschen ist die Population in freier Wildbahn stark zurück gegangen. Laut Schätzungen gibt es heute noch etwa 2400 Mandschurenkraniche in freier Wildbahn. Die seltenen Tiere gelten deshalb als stark gefährdet.
28. Der Monarchfalter oder Amerikanischer Monarch (Danaus plexippus)
Der Monarchfalter ist ein bekannter Wanderfalter der vor allem in Amerika, zum Beispiel in den Nationalparks der USA vorkommt. Bekannt ist der Monarchfalter vor allem wegen seiner auffälligen Farben und seiner langen Wanderungen. Einzelne Tiere legen auf einer Wanderung bis zu 3600 Kilometer zurück. Der Monarchfalter gilt übrigens nicht als gefährdete Tierart, sondern als bedrohtes Naturphänomen, eine eigens für ihn angelegte Kategorie.
29. Der Nasenaffe (Nasalis larvatus)
Der Nasenaffe lebt ausschließlich auf der Insel Borneo, er bewohnt dort die Mangrovenwälder in den Küstenregionen und den tiefergelegenen Gebieten. Besonders die Abholzung der Regenwälder und die Entstehung neuer Palmölplantagen stellen eine Bedrohung für die kleinen Primaten dar.
30. Der Westliche Flachlandgorilla (Gorilla gorilla gorilla)
Der Westliche Flachlandgorilla ist bei weitem der größte Vertreter aller Gorillapopulationen. Die größten freilebenden Bestände dieser Gorillas gibt es in der Republik Kongo und in Gabun, wo es auch einige Schutzgebiete gibt. Durch die Bejagung wegen ihres Fleisches und die Zerstörung ihres Lebensraumes gelten Westliche Flachlandgorillas heute allerdings als „vom Aussterben bedroht“. Mehr über Gorillas: Zu Besuch bei den Berggorillas in Uganda
Endangered – Seltene Tiere der Welt
Mehr Informationen über das Projekt „Endangered“ auf Facebook oder auf der offiziellen Webseite.
Das Buch zu „Endangered“ kannst Du hier erwerben: In Gefahr: Bedrohte Tiere im Portrait.
Übrigens gibt es auch seltene und ungewöhnliche Tiere in Deutschland, die du hier bestimmt nicht erwartet hättest.